Seit Anfang diesen Jahres ist eine massive Zinssteigerung in allen Bereichen zu verzeichnen.
In einem bisher nicht bekannten Ausmaß und einer noch nie erlebten Intensität werden seit Januar 2022 fast im Wochentakt (teilweise auch 2 x pro Woche) von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Zinserhöhungen bekanntgegeben.
Aber nicht nur im öffentlichen Bereich der Förderdarlehen ist die Zinsexplosion zu verzeichnen, sondern auch im Segment der Immobilienfinanzierungen.
So konnte man Anfang des Jahres noch für Immobiliendarlehen Zinssätze bei 10-jähriger Festschreibung von um die 0,5 % p. a. vereinbaren. Heute werden Sätze um die 3,5 % p. a. oder noch höher aufgerufen.
Die Zinsen für öffentliche Darlehen sind ebenso eklatant gestiegen. Öffentliche Förderdarlehen werden nach dem sogenannten „preisgerechten Zinssystem“ verzinst. Die Höhe des Zinssatzes richtet sich nach der Bonität und der Risikobeurteilung des Unternehmens.
Hier ein Beispiel aus der NRW-Bank – Förderbank des Landes NRW – aus dem Segment „Gründung und Wachstum“.
Ende Januar 2022 stellte sich für dieses Darlehen bei einer Laufzeit von 10 Jahren mit einer Zinsbindung für die gesamte Zeit und 2 tilgungsfreien Jahren der Zinssatz wie folgt dar:
Klasse A (beste Bonität) | 0,78 % p. a. |
Klasse E (mittlere Bonität) | 2,58 % p. a. |
Klasse H (schlechte Bonität) | 4,88 % p. a. |
Aktuell haben sich die Konditionen für das gleiche Darlehen wie folgt erhöht:
Klasse A | 2,53 % p. a. |
Klasse E | 4,33 % p. a. |
Klasse H | 6,63 % p. a. |
Aufgrund der gerade von der EZB durchgeführten Erhöhung des Leitzinses auf jetzt 0,5 % (vorher 0 %) kann davon ausgegangen werden, dass die Zinserhöhungen auch weiter stark zunehmen werden.
Daher kann nur jedem Unternehmen, bei dem Finanzierungen wegen notwendiger Investitionen anstehen geraten werden, schnellstmöglich mit den Banken/Sparkassen zu sprechen, um „jetzt“ einen langfristigen Zins zu sichern, der noch bezahlbar ist.
Auch, wenn eine Investition oder auch der Auslauf eines Festzinses erst in den nächsten Monaten relevant wird, sollte schon jetzt mit der Hausbank über den neuen Zinssatz verhandelt werden – es lohnt sich.
Foto: Shutterstock
Diesen Beitrag teilen