Muss es denn immer Photoshop sein?

  • 1. Mai 2021
  • Medien & Marketing
  • Als Fotograf hört man es immer mal wieder. „Ihr macht das doch eh alles in Photoshop“
    Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen, inzwischen ist ja dieses magische Programm Photoshop allgegenwärtig. Spätestens seit Emma Stones Filmausspruch in „Crazy Stupid Love“ als sich ein durchtrainierter Ryan Gosling vor ihren Augen sein Hemd auszieht: „Fuck. Ist das dein Ernst? Du siehst aus wie gephotoshopt.“

    Als Fotograf ist man natürlich täglich in Kontakt mit diesem Zauberkasten, allerdings ist es ja nicht der Anspruch, dass ein Foto gephotoshopt sein muß, um gut zu sein.

    Manchmal ist man allerdings froh, dass man um die Möglichkeiten dieses Programms weiß.

    Folgende kleine Geschichte dazu:

    Für die geplante Image-Broschüre eines Kunden, der als Zulieferer der Automotive Branche einen gewissen Anspruch an seine Aussendarstellung hat, stand eine Fotoserie an einem Standort im Süddeutschen an.
    Auf dem Weg dorthin erzählte mir die Marketing-Mitarbeiterin, wie wichtig die Darstellung der Galvanik ist, die nur an diesem Standort durchgeführt wird. Da dieser erst kürzlich ins Unternehmen eingegliedert wurde, kannte die Marketing Mitarbeiterin die Begebenheiten vor Ort auch noch nicht.

    Und wie sollte es anders kommen, diese so wichtige neue Abteilung stellte sich vor Ort zumindest optisch als wenig reizvoll dar. Ein relativ kleiner Raum, braun gefliest und schlecht beleuchtet.
    Kein Platz für verspielte Perspektiven, tolle Raumdarstellung oder die klassische Bildgestaltung mit Vorder- Mittel- und Hintergrund.
    Zudem sollte ich den Raum nicht betreten. Einzige Chance, Kamera auf´s Stativ, dieses in die Tür zum Raum gestellt und draufdrücken. Und so sah´s aus:

    Galvanik Anlage vor der Bildbearbeitung

    Natürlich war auch die Marketing Kollegin nicht begeistert von dem Anblick, der sich ihr da bot. Aber das Thema Galvanik sollte unbedingt bebildert werden. Und das nicht durch verspielte Details, nein es sollte die ganze Anlage in voller Pracht gezeigt werden.

    Da ich ja die Möglichkeiten von Photoshop kenne, machte ich mich am heimischen Rechner an die Aufbereitung des vor Ort geschossenen Bildmaterials. Ganz so schnell und einfach war’s nicht, aber das Ergebnis hat dann doch überzeugt. Das finale Motiv kam nicht nur in der Broschüre zur Geltung, es wurde auch eins der zwölf Motive des folgenden großformatigen Kalenders des Kunden.

    Galvanik Anlage nach der Bildbearbeitung

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